Mit sechs Judoka startete die Judo Gemeinschaft Uelzen bei den Landesmeisterschaften in Braunschweig.
Am Samstag startete die weibliche U21 und die männliche U18. Ca. 100 Judoka aus 40 verschiedenen Vereinen waren aus ganz Niedersachsen angereist. Es ging schließlich auch um die Startberechtigung zu den Norddeutschen Einzelmeisterschaften im Februar in Visbek. Unter den Augen der Landestrainer wurde hat gefightet.
Motiviert waren dadurch auch die Nachwuchskämpfer und Späteinsteiger der JG Uelzen, Edwin Silbereisen und Marcel von Prondzinski (beide U18). Sie sind erst seit ca. zwei Jahren auf der Matte aktiv.
Marcel, noch Jahrgangsjüngster – 60 kg, schlug sich wacker, konnte sich aber leider in seiner Gewichtsklasse, die technisch auf sehr hohem Niveau unterwegs war, noch nicht durchsetzen.
Ein Jahr mehr Wettkampferfahrung brachte Edwin bis 66 kg mit. Unter 12 Teilnehmern belegte er daher einen großartigen 6. Platz. Er gewann zwei Kämpfe vorzeitig und verlor zwei Kämpfe im Boden. Darunter leider auch den Kampf um Platz fünf, die ihm die Startberechtigung zu der Norddeutschen Meisterschaft in dem Fall gebracht hätte. Ein Jahr mehr Wettkampferfahrung hätte ihm da sicher bei geholfen.
Am Sonntag reisten in der U18 weiblich die erfolgsgewohnten Judoka Sophie und Emelie Wagner in der U18 an. Und sie enttäuschten auch dieses Mal nicht. Trainingsfleißig hatten sie sich dafür wieder einmal vorbereitet. Gespannt auf das gesamte Wochenende waren auch die anwesenden an beiden Tagen die Trainer und Betreuer Rolf und Erika Muhsik.
Konzentriert ging Sophie bis 63 kg (8 Teilnehmer) auch gleich zur Sache. Gegen Rautenberg (Diekholzen) gewann sie vorzeitig mit ihrem neuen Spezialwurf Uchi-Mata (Schenkelwurf) links. Pasternak (Nordhorn) wurde durch zwei Kontertechniken ausgeschaltet. Um den Poolsieg besiegte Sophie einen weiteren Judoka aus Nordhorn. Im Halbfinale stand ihr dann Praed (Oldenburg) gegenüber. Aber auch diese wurde mit Uchi-Mata von der Matte gefegt.
Nun wurde es spannend. Ihre alte Rivalin, Hedda Gottschalk aus Diekholzen hatte es auch wieder im anderen Pool bis ins Finale geschafft. Die letzten Male, als sie sich gegenüberstanden, gewann immer Hedda gegen Sophie. Doch dieses Mal wollte es Sophie wissen. Gleich zu Beginn griff sie aggressiv und konzentriert an, setzte sich in der zweiten Minute vorzeitig mit einer großartigen Kombination durch. Damit erkämpfte sie sich nicht nur die Goldmedaille, sondern auch die Quali zu den Norddeutschen!
Spannend machte es auch ihre Schwester Emelie – 70 kg. Es waren zwar nur drei Judoka in der Gewichtsklasse gemeldet. Aber die hatten es in sich. Gegen Malczak aus Braunschweig hatte Emelie noch nie richtige Probleme. Doch Malczak und ihr Trainer hatten sich auf Emelie eingestellt. In der zweiten Minute schaffte sie es die Uelzenerin mit einer Kontertechnik auf den Rücken werfen. Enttäuscht davon musste Emelie nun gegen die stark kämpfende Kaderathletin Ens (Holtriem) auf die Matte. Auch die griff aggressiv an und wollte heute den Sieg. Doch Emelie erwischte sie mit Uchi-Mata vorzeitig.
Da Ens anschließend gegen Malczak gewann hatten sich die drei Mädels im Kreis geschlagen. Lösung war, das Emelie nun noch einmal gegen Ens antreten musste. Nach spannendem Standkampf konnte Emelie sie schließlich im Boden mit einem Würgegriff besiegen. Nun war das Finale die Erstauflage: Emelie gegen Malczak. Wieder war Malczak aktiv und nicht zu bremsen. Sie führte auch schon mit einer Wertung als Emelie sie mit einem Wurf in die Bodenlage brachte und dort wieder einen Würgegriff erfolgreich ansetzte. Belohnt wurde sie mit der Goldmedaille und die Qualifikation.
Nun war die männliche U21 dran. Bis 90 kg wollte als Jahrgangsjüngster Luke Wagner, und Spätwiedereinsteiger Jonas Kroll aufs Treppchen. Und sie schafften es beide.
Luke verlor seinen ersten Kampf gegen den Schwarzgurt Sagat aus Braunschweig. Auch im Vereinsduell gegen Jonas Kroll hatte er das nachsehen. Doch Luke gab nicht auf. Der unangenehm kämpfende Dobaev aus Nienhagen wurde mit einer Innensichel von der Matte gefegt. Im Kampf um Platz drei ließ er nichts mehr anbrennen und besiegte souverän Ratajczak aus Bothfeld mit Haltegriff. Bronzemedaille und die Qualifikation waren geschafft.
Nach acht Jahren Pause stieg vor 1,5 Jahren Jonas Kroll wieder ein. Mehrmals wöchentlich trainiert er seitdem in der Wettkampfgruppe unter Philipp Hachmeister und Julian Ruschenbusch. Auch der Olympiastützpunkt in Hannover war mehrfach sein Trainingsort. Der mit angereiste Trainingspartner und Coach Nick Fride hat Jonas auf jeden Kampf gut vorbereitet. Engagiert und beherzt besiegte er im ersten Kampf Ratajczak mit Haltegriff. Im zweiten Kampf hatte Luke Wagner auch mit Haltegriff das Nachsehen. Nun traf er auf den Schwarzgurt Sagat aus Braunschweig. Immer wieder griff Jonas forsch und resolut an. Daher kam er mit Jonas nicht zurecht. Schließlich wurde Sagat disqualifiziert. Der Judoka Dobaev aus Nienhagen forderte nun noch mal alles heraus. Leider passte Jonas im Boden einmal nicht auf und musste aufgeben. Auch hier wurde sich im Kreis geschlagen. Aber im direkten Vergleich schnitt Jonas Kroll am besten ab. Unerwartet sicherte er sich damit den 1. Platz!